Insel, Höhenmeter und Stammkneipe
Mallorca – das klingt nach Sonne, Strand und Sangria. Für 15 motivierte LLC-Mitglieder bedeutete es dieses Jahr: Klickpedale, Küstenstraßen und ganz viel Höhenmeter.
Unter der bewährten Leitung von unserem Christoph wurde kurzerhand aus dem alljährlichen Rennradausflug eine ganze Rennradwoche gemacht. Basislager: Port de Sóller.
Wir haben versucht, die Erlebnisse der Truppe in Worte zu fassen.
Aber lest selbst... 😉
Mittwoch, 7. Mai – Erst der Flug, dann der Figuera
Startschuss war um 02:30 in Walchsee. Treffpunkt aller Frühaufsteher im Münchner Parkhaus, weiter direkt nach Palma. Nach zügigem Check-in und Radverleih wurde um 12:00 Uhr direkt losgeradelt – Mallorca wartet nicht.
Erste Ausfahrt über den „Sa Figuera“ zum "Coll de Sóller", weiter nach Valldemossa (inkl. verzweifelter Kaffeesuche), dann über Deià zurück. Ziel: das erste Lokal mit Bier – was sich zur Stammkneipe entwickelte.
Tagesdaten:
• Distanz: 60 km
• Höhenmeter: 1200 hm
• Fahrzeit: ca. 3 Std.
Highlight: Das erste Mal die schöne Küstenstraße entlang zu radeln.
Donnerstag, 8. Mai – Cap Formentor vs. Andratx
Zwei Gruppen, zwei Missionen: Die ambitionierte Gruppe jagte Richtung "Cap Formentor" (176 km, 3300 hm), die anderen fuhren über Valldemossa zum „Coll de Sa Gramola“ nach Andratx.
Die Rückfahrt ohne Navi entwickelte sich zur Schnitzeljagd – ohne die ortskundigen Freunde wurde es kurz chaotisch. Doch mit ein paar charmanten Umwegen fand die Gruppe schließlich zurück.
Zur Belohnung ein kurzer Halt an der Stamm-Bar im Hafen: eiskaltes Bier, Füße im Meer, Kopf im Nacken. Danach ein wohlverdientes Abendessen – und der Tag endete, wie er sollte: an der Hotelbar.
Tagesdaten (Gruppe Andratx):
• Distanz: 127 km
• Höhenmeter: 2250 hm
• Fahrzeit: ca. 6 Std.
Highlight: Der Moment, wenn man denkt, man ist verloren – und trotzdem irgendwie wieder heimfindet.
Freitag, 9. Mai – Aktiv erholen
Heute war Erholung angesagt – also rauf zum "Port de Valldemossa". Klingt harmlos, sind aber trotzdem 1200 Höhenmeter. Danach: Diverse Kaltgetränke statt Kalorienverbrauch.
Tagesdaten:
• Distanz: 56 km
• Höhenmeter: 1200 hm
• Fahrzeit: ca. 3 Std.
Highlight: Der Moment, in dem die Beine zum ersten Mal nicht brennen – sondern der Sonnenbrand.
Samstag, 10. Mai – Königsetappe mit Buchtbonus
Über den Orangenweg führte die Route hinauf zum "Puig Major" – rund 800 Höhenmeter. Dann weiter zum "Col de Reis", gefolgt von der legendären Abfahrt nach Sa Calobra – Serpentinenkino vom Feinsten.
Unten angekommen, teilte sich die Gruppe. Einige entschieden sich für die große Runde zurück (113 km, 2700 hm), während der andere Teil ein Mittagessen in der Bucht genoss. Es gab eine kurze Diskussion über ein „sehr gutes Restaurant“ mit Extra-Höhenmetern – Spoiler: Es war’s wert.
Der Rückweg führte erneut über beide Anstiege. Für einen Moment kippte die Stimmung ins „Warum tun wir uns das an?“ – doch ein Sprung ins Meer und ein eiskaltes Bier später war alles wieder gut. Der Tag endete – wie sollte es auch anders sein – mit einem Absacker beim Wirt des Vertrauens. Nach dem Abendessen begann die Suche nach einem Lokal, das auch nach 22:00 Uhr noch ausschenkte – gar nicht so einfach. Der Abend endete – je nach Durchhaltevermögen – deutlich später.
Tagesdaten:
• Distanz: 89 km
• Höhenmeter: 2600 hm
Highlight: Straßen wie im Werbefilm, Aussicht wie im Kalender – und das kühle Nass danach.
Sonntag, 11. Mai – Sonne, Strand & Starkregen
Der letzte Tag wurde individuell gestaltet: Einige stiegen noch einmal in den Sattel, andere direkt ins Meer. Um 15:00 Uhr war Fahrradrückgabe – exakt in dem Moment, als der mallorquinische Himmel sämtliche Schleusen öffnete. Es goss wie aus Eimern, Mallorca wollte dass die Gruppe abreist. 😉
Der Rückflug hob mit leichter Verspätung ab, die Stimmung blieb dennoch sonnig.
Highlight: Der Zeitpunkt, an dem alle nass werden – aber keiner mehr aufs Rad muss.
Fazit:
Eine Woche zwischen Muskelkater, Meeresrauschen und mediterraner Lebensfreude. Mallorca zeigte sich von seiner besten Seite – und die Gruppe auch. Es war eine Riesengaudi!
Was bleibt? Viele schöne Erinnerungen, leere Beine und die Vorfreude auf die nächste Ausfahrt. Vielleicht mit weniger Höhenmetern. Vielleicht auch nicht.